Paul-Gerhardt Gemeinde Augsburg

Steh auf und geh!

Auch in diesem Jahr hat Frau Edeltraut Burger die Osterkerze für unsere beiden Kirchen im Universitätsviertel und auf dem Hochfeld gestaltet. Hierfür vielen herzlichen Dank.
Die Kerzen sind wunderschön.

Frau Burger hat sich wieder vom Weltgebetstag 2020 inspirieren lassen, dessen Schwerpunktland das afrikanische Simbabwe ist. Das biblische Motto heißt: Steh auf und geh! Im Folgenden geben wir ihre Gedanken wieder, die sie sich gemacht hat.

Im Mittelpunkt der Gestaltung steht das Kreuz. Es ist fest verwurzelt mit dem Boden und der Welt, es wächst wie ein Baum aus der Erde hervor. Im Kreuz spiegeln sich die Elemente und das Leben unserer Erde: Blau steht für das lebensnotwendige Wasser, Grün für die Pflanzenwelt. Durch die Fell- und Hautzeichnung der unterschiedlichsten Tiere der verschiedenen Kontinente ist die Tierwelt im Kreuzgeborgen. Braun steht für den fruchtbaren Boden und die rote Farbe für die kostbare Energie der Liebe. Jesus berührtund ergreift durch seine Lebenshingabe am Kreuz und in seiner Auferstehung alles, was auf der Erde existiert. Das Kreuz ist nicht mehr allein Zeichen des Todes, es ist ein Lebenskreuz geworden. Alles Leben ist - gerade wegen seiner Vergänglichkeit – im Kreuz aufgehoben.
Mit Gold ist das Kreuz umrahmt, ebenso wie der Kopfbereich und die Wundmahle mit Gold markiert sind. Dies unterstreicht den unendlichen Wert des Sterbens Jesu für uns.
Das Kreuz strahlt aus. Ein Lichtkranz umgibt es und schließt alle Lebewesen – auch die Vögel am Himmel – in seine Lebenskraft mit ein.

Im Vordergrund liegt ein Mensch am Boden, abgewandt vom Leben und der Welt.
Von alleine kann er sich nicht erheben. Dicht dahinter wendet sich ein Mensch dem anderen zu, um ihm aufzuhelfen. Eine Situation, die Hoffnung macht und eine, die hoffnungslos erscheint. Wer wird dem Menschen am Boden aufhelfen … ich, du oder niemand?
„Steh auf und geh!“ Das ist das biblische Wort zum Weltgebetstag 2020. Jesus spricht es einem Gelähmten zu, der seitJahrzehnten auf ein Wunder wartet. Anstelle zu vertrauen, sei es auf seine eigenen Kräfte, sei es auf die lebensspendende Kraft Gottes, hat er sich auf eine Matte gelegt und gewartet. 38 Jahre wartet er. Manchmal braucht es ein deutliches oder einfühlsames Wort, eine helfende Hand, einen Menschen an der Seite, um wieder aufstehen zu können.

  

Dieses Jahr ist alles anders. Keine Ostergottesdienste können stattfinden. Keine größeren Familienfeste können gefeiert werden. Dass ist sehr schade, aber notwendig. Manche werden auch die Gottesdienste und die Gemeinschaft inder Kirche vermissen.
Taufen, Trauungen, die Konfirmation und all die übrigen Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Das meiste können wir nachholen und nachfeiern.
Schmerzhaft ist, dass wir zur Isolation und auch zur Einsamkeit verpflichtet sind. Viele Sozialkontakte und Begegnungen fallen weg. Während die einen unter der Last ihrer Aufgaben zusammenbrechen oder selbst erkranken, sind die anderen zur Untätigkeit verdammt. Wir alle hoffen, dass sich dieser Zustand ändern wird. Es dauert aber seine Zeit und bedarf der notwendigen Maßnahmen. Dazu brauchen wir Geduld, Kraft und Mut, Gemeinschaftssinn und Einfühlungsvermögen. Wir denken an die Kranken und Sterbende, wir beten für die Menschen in der Pflege und medizinischen Betreuung. In diesen Tag zeigt sich wie wertvoll und unentbehrlich viele Menschen sind. Menschen, die die Regale in den Supermärkten füllen oder an der Kasse sitzen. Menschen, die unser Brot backen. Menschen, die den Müll abtransportieren. Menschen, die Güter und Material transportieren … und viele, viele Ungenannte mehr. Wir müssen umdenken im Hinblick darauf, wer und was wichtig ist in unserer Gesellschaft. Auch im Hinblick darauf, wie welche Arbeit entlohnt wird. Eine Umwertung tut Not!

Ostern ist das Fest der Auferweckung Jesu von den Toten. Der Erniedrigte ist der von Gott Erwählte. Die Umwertung aller Werte. Wenn wir im Gottesdienst die Osterkerze brennen sehen, sagt sie uns: Christus ist auferstanden! - Das macht Mut. Wir sehen die Verletzlichkeit des Lebens. Wir sehen, wie gefährdet unser Zusammenlebensein kann. Die Botschaft der Auferweckung Jesu ist: Steh auf! Glaub an das Leben, denn Christus ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden.

  

Es grüßt Sie sehr herzlich!

Ihr Pfarrer Rainer Piscalar

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Ⓒ Gemeinde Paul-Gerhardt Augsburg

Steh auf und geh!

Auch in diesem Jahr hat Frau Edeltraut Burger die Osterkerze für unsere beiden Kirchen im Universitätsviertel und auf dem Hochfeld gestaltet. Hierfür vielen herzlichen Dank.
Die Kerzen sind wunderschön.

Frau Burger hat sich wieder vom Weltgebetstag 2020 inspirieren lassen, dessen Schwerpunktland das afrikanische Simbabwe ist. Das biblische Motto heißt: Steh auf und geh! Im Folgenden geben wir ihre Gedanken wieder, die sie sich gemacht hat.

Im Mittelpunkt der Gestaltung steht das Kreuz. Es ist fest verwurzelt mit dem Boden und der Welt, es wächst wie ein Baum aus der Erde hervor. Im Kreuz spiegeln sich die Elemente und das Leben unserer Erde: Blau steht für das lebensnotwendige Wasser, Grün für die Pflanzenwelt. Durch die Fell- und Hautzeichnung der unterschiedlichsten Tiere der verschiedenen Kontinente ist die Tierwelt im Kreuzgeborgen. Braun steht für den fruchtbaren Boden und die rote Farbe für die kostbare Energie der Liebe. Jesus berührtund ergreift durch seine Lebenshingabe am Kreuz und in seiner Auferstehung alles, was auf der Erde existiert. Das Kreuz ist nicht mehr allein Zeichen des Todes, es ist ein Lebenskreuz geworden. Alles Leben ist - gerade wegen seiner Vergänglichkeit – im Kreuz aufgehoben.
Mit Gold ist das Kreuz umrahmt, ebenso wie der Kopfbereich und die Wundmahle mit Gold markiert sind. Dies unterstreicht den unendlichen Wert des Sterbens Jesu für uns.
Das Kreuz strahlt aus. Ein Lichtkranz umgibt es und schließt alle Lebewesen – auch die Vögel am Himmel – in seine Lebenskraft mit ein.

Im Vordergrund liegt ein Mensch am Boden, abgewandt vom Leben und der Welt.
Von alleine kann er sich nicht erheben. Dicht dahinter wendet sich ein Mensch dem anderen zu, um ihm aufzuhelfen. Eine Situation, die Hoffnung macht und eine, die hoffnungslos erscheint. Wer wird dem Menschen am Boden aufhelfen … ich, du oder niemand?
„Steh auf und geh!“ Das ist das biblische Wort zum Weltgebetstag 2020. Jesus spricht es einem Gelähmten zu, der seitJahrzehnten auf ein Wunder wartet. Anstelle zu vertrauen, sei es auf seine eigenen Kräfte, sei es auf die lebensspendende Kraft Gottes, hat er sich auf eine Matte gelegt und gewartet. 38 Jahre wartet er. Manchmal braucht es ein deutliches oder einfühlsames Wort, eine helfende Hand, einen Menschen an der Seite, um wieder aufstehen zu können.

  

Dieses Jahr ist alles anders. Keine Ostergottesdienste können stattfinden. Keine größeren Familienfeste können gefeiert werden. Dass ist sehr schade, aber notwendig. Manche werden auch die Gottesdienste und die Gemeinschaft inder Kirche vermissen.
Taufen, Trauungen, die Konfirmation und all die übrigen Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Das meiste können wir nachholen und nachfeiern.
Schmerzhaft ist, dass wir zur Isolation und auch zur Einsamkeit verpflichtet sind. Viele Sozialkontakte und Begegnungen fallen weg. Während die einen unter der Last ihrer Aufgaben zusammenbrechen oder selbst erkranken, sind die anderen zur Untätigkeit verdammt. Wir alle hoffen, dass sich dieser Zustand ändern wird. Es dauert aber seine Zeit und bedarf der notwendigen Maßnahmen. Dazu brauchen wir Geduld, Kraft und Mut, Gemeinschaftssinn und Einfühlungsvermögen. Wir denken an die Kranken und Sterbende, wir beten für die Menschen in der Pflege und medizinischen Betreuung. In diesen Tag zeigt sich wie wertvoll und unentbehrlich viele Menschen sind. Menschen, die die Regale in den Supermärkten füllen oder an der Kasse sitzen. Menschen, die unser Brot backen. Menschen, die den Müll abtransportieren. Menschen, die Güter und Material transportieren … und viele, viele Ungenannte mehr. Wir müssen umdenken im Hinblick darauf, wer und was wichtig ist in unserer Gesellschaft. Auch im Hinblick darauf, wie welche Arbeit entlohnt wird. Eine Umwertung tut Not!

Ostern ist das Fest der Auferweckung Jesu von den Toten. Der Erniedrigte ist der von Gott Erwählte. Die Umwertung aller Werte. Wenn wir im Gottesdienst die Osterkerze brennen sehen, sagt sie uns: Christus ist auferstanden! - Das macht Mut. Wir sehen die Verletzlichkeit des Lebens. Wir sehen, wie gefährdet unser Zusammenlebensein kann. Die Botschaft der Auferweckung Jesu ist: Steh auf! Glaub an das Leben, denn Christus ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden.

  

Es grüßt Sie sehr herzlich!

Ihr Pfarrer Rainer Piscalar

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